SVIK-Rating 2019: Anmeldeschluss 9. August 2019
Bern, 9. Februar 2022

SVIK-NEWSLETTER 2022-1 für die Kommunikationsbranche

© Graf von Faber-Castell

 
 

Inhalt – Contenu - Contenuti

  1. Mediengesetz – Medienförderung – Weitere Gründe für ein Nein
  2. SVIK-Rating 2022: Daten, neues Team und neue Elemente
  3. Leseempfehlung: NZZ 5.02.22, S. 25, H.-U-Schöchli: Gewagtes Spiel für flexible Arbeitszeiten
 
 

 

Guten Tag – Bonjour - Buongiorno

 
 

1 Mediengesetz – Medienförderung – Weitere Gründe für ein Nein

DE Mediengesetz: Legen Sie an der Abstimmung vom 13.02.2022 ein Nein in die Urne. Das Nein-Signal muss in der Medienlandschaft ankommen: Journalismus ist eine Berufung, wofür schreib- und wortgewandte sowie gestaltungskräftige Leute eine längere Studien- und Lehrzeit in Kauf nehmen. Wenn es auch viele Orchideen-Fächer-Absolventen mit ihrem Idealismus nicht wahrhaben wollen: Journalismus ist kein simpler Job: Immer muss Komplexes einfach und verständlich dargestellt werden. Doch guter Journalismus ist – die Praxis zeigt es – nie brotlos, aber Geld schafft noch nicht Qualität.

 
 

 

FR Loi sur l’aide aux médias : déposez un non dans l’urne lors de la votation du 13 février. Ce signal négatif doit parvenir au monde des médias. Le journalisme est une vocation, pour laquelle des gens doués pour l’écriture, le verbe et le design acceptent de se soumettre à davantage d’études et d’apprentissage. Même si de nombreux idéalistes diplômés en culture d’orchidées ne veulent pas l’admettre : le journalisme n’est pas un métier facile. C’est un travail qui s’adresse aux cerveaux. La pratique nous montre qu’un bon journalisme n’est jamais possible en situation de disette, mais l’argent seul ne suffit pas pour en augmenter la qualité.

 
 

 

IT Legge sui Media - Promozione dei media - Altre ragioni per un No

Legge sui Media: votare NO il 13.02.2022. Un chiaro NO deve essere espresso per i media: il giornalismo è una vocazione, per la quale le persone con capacità di scrittura e verbali e con abilità creative accettano un lungo periodo di studio e di apprendistato. Anche se molti laureati con il loro idealismo non vogliono ammetterlo: fare il giornalista non è un lavoro semplice: le cose complesse devono sempre essere presentate in modo semplice e comprensibile. Ma il buon giornalismo - come dimostra la pratica - non è un’attività che non dà da mangiare, ma sappiamo anche che non è il denaro che produce la qualità.

 
 

 

Medienleute konsumieren ihre Produkte am liebsten selber

Es gibt keine andere Industrie, die sich so stark mit sich selber beschäftigt wie die Medien. Ob Printprodukte oder elektronische Presse, sie überschwemmen uns mit Berichten und Trends über alles, was den Journalismus umtriebig macht. Doch man fragt sich: Wer liest all diese Artikel über die Medienindustrie? Interessiert das noch andere Leute als die Journalisten der Konkurrenz?

Seit dem Vorliegen des Abstimmungstextes fragen sich nun aber Medienleute und -Konsumenten, was eigentlich in dieser Branche abläuft. Um diese Frage hier mal kurz zu beantworten, legen wir die ökonomischen und rechtlichen Argumente für und gegen die Mediensubventionierung beiseite und orientieren uns an den von den Subventionsbefürwortern gebetsmühlenartig vorgetragenen Qualitätsargumenten.

 
 

Drei Gründe gegen Mediensubventionen

Ein gewichtiges Argument von Befürwortern ist, dass ohne Subventionen die Demokratie in Gefahr sei, und das in Städten und auf dem Lande. Sogar Fachinstanzen behaupten das. Analysen des Medienangebots und der Nachfrage zeigen aber, dass sich in dieser Branche schon lange einiges in Schieflage befindet.

Erstens hat die Zahl der gedruckten und digitalen Kanäle und Publikationen über die letzten Jahre massiv zugenommen. Das ist schlecht erkennbar, weil es sich nicht um grosse Titel handelt. Die Qualität hat aber massiv abgenommen. Damit ist die Vielfalt der Meinungen massiv gewachsen. Das verunsichert den Medienkonsumenten.

Zweitens ist für den Leser und die Zuseherin oft gar nicht erkennbar, ob es sich um einen PR-, Lobbying- oder Werbebeitrag handelt. Dass all das dann auch noch nicht gratis ist, das spüren nur die Marketing- und PR-Abteilungen der Inserenten über ihre Budgets. Zudem werden die über zahllose Redaktionskooperationen ausgetauschten Produktionen, die sogenannten Zweitveröffentlichungen, oft nicht als solche gekennzeichnet. Auch das Zitieren von Quellen ist vielerorts aus der Mode gekommen.

Drittens stammen praktisch alle journalistisch-publizistischen Innovationen nicht aus der Journalistenfeder. Und all das, trotz unzähliger Aus- und Weiterbildungsangebote mit Subventionshintergrund.  

 
 

Leibblatt und Lieblingskanal, das ist Vertrauenssache

Wer ein Leibblatt oder eine Lieblingssendung hat, wird dies mit der Vertrauenswürdigkeit begründen. In der Schweiz mit ihrer direkten Demokratie, der Allparteienregierung im Zweikammersystem, dem Föderalismus und dem Subsidiaritätsprinzip tragen Journalisten grosse Verantwortung. Bei der Berichterstattung darf es nicht um Likes gehen. Auch Minderheiten verdienen Aufmerksamkeit. Damit haben aber viele Redaktionen Mühe, es sei denn, es handle sich eben um den Mainstream. Wer nimmt sich aber schon die Mühe, all die zahllosen regionalen Radio- und TV-Sender und Printprodukte in dieser Hinsicht zu beurteilen? Nicht einmal Universitätsinstitute oder das Bundesamt für Kommunikation machen brauchbare Aussagen dazu. Allerdings Marketingabteilungen tun es, aber eben still und heimlich mit der Werbeplatzierung, wobei Reichweite und Aufmerksamkeit, nicht aber Ausgewogenheit oder journalistische Qualität, zählen.

 
 

Der Tanz auf dem «Like-Knopf»

«Viu Gfräss u wenig Grüens» würde ein Berner Bauer sagen. Dass nur eine Elite die Qualitätspapiere lese und eine abnehmende Zahl Schweizer die SRG-Sender beanspruche, mag bis zu einem gewissen Grad stimmen. Doch mit dem ständig zunehmenden Geschwurbel und Geschwafel, das die Masse des «medialen Personals» produziert, haben viele Lese- und Zuhörkundige schon aus zeitlichen Gründen ihre Mühe, und dazu gehören Leute aller Generationen und Schichten. Zudem: Den Angaben zu Einschaltquoten und Leserinnenreichweiten traut man ja schon lange nicht mehr; auch da tanzen «Influencer und Influencerinnen» ständig auf dem «Like-Knopf».

 
 

Einstellung ändern

Es ist die Einstellung der Medienleute, die sich ändern muss. Sie sollen sich bei der Arbeit nicht an ihrem Idealismus und am Parfum der Marke «Leichtigkeit des Seins» berauschen. Sich an der Zahl der «Thumbs up» zu orientieren, dafür ist im Qualitätsjournalismus kein Platz. Wer will denn eine Reportage über etwas lesen, die ein Autor oder eine Autorin aus Eigeninteresse oder aus der PR- oder Lobbying-Sichtweise schreibt? Oder was soll eine Reportage einer Hobbyjournalistin aus der Pampa?

Im Medienbereich gibt es heute zu viele Leute, die nicht bereit sind, Zeit in Recherche und dann in verständliche Information zu investieren. Zu viele wollen gleichzeitig ja noch gerade kommunizieren. Deshalb riecht Information aus der «Käfighaltung des Newsrooms im Multikanalmodus» schal. Redaktionelle Verantwortliche, die einen Bericht mit fehlendem «Like» oder einen kritischen Kommentar durch Textanpassung und Bilderaustausch zu «likebaren» Meldungen umformen, tragen nur zum Kanalrauschen bei. Zudem sind sie schlechte journalistische Vorbilder. Den Stimmen, die auf den Markt und die Nachfrage hinweisen, ist zu entgegnen, dass mit der Informations- und Kommunikationsfunktion immer auch ein Bildungs- und Entwicklungsauftrag verbunden ist, und all das mit «unterhaltendem Behaltensfaktor». 

Informationsvermittlung ist nie zu verwechseln mit «Zuckerwatteessen». Natürlich muss Journalismus die Meldungs-, Reportagen- und Berichtsaufbereitung und -vermittlung dem Kommunikationskonsumenten anpassen. Damit ist aber nicht der seichte Journalismus gemeint. Vielmehr müssen journalistisch Tätige die Wirklichkeit vor Augen behalten und sich ständig fragen, wovon das Bild der realen Welt abhängt und welche Gedanken damit gelenkt werden. Von Bedeutung sind somit die geordnete Informationsaufbereitung und -zusammenfassung, die verständliche Darstellung mit Bildern und Quellenverweisen.

 
 

Hirn einschalten!

Guter Journalismus entsteht nicht im Kochtopf der elektronischen Küche, sondern durch eingeschaltete Hirne, Allgemeinbildung, Spezialkenntnisse, Realitätssinn, Kritikfähigkeit und Leistungswillen. Dass das heute oft sogenannte «selbsternannte Journalisten» besser können als gelernte, zeigt deutlich, wo das Dilemma steckt: Zu viel Theorie, zu wenig Praxis. Der SVIK beurteilt seit Jahren als unabhängiger Fachverband die journalistischen Arbeiten in der Schweiz. Dabei kommt er zum Schluss, dass es ganz allgemein und dann auch im Speziellen nur noch wenig gute journalistische Leistungen gibt. Zu finden sind diese aber wiederum ausgerechnet dort, wo sich die Kritik vieler Medien- und PR-Leute heute am stärksten niederschlägt, beim etablierten Radio und Fernsehen und bei den Traditionskanälen. Dass sich dort immer noch das bessere journalistische Personal versammelt als bei anderen Arbeitgebern spricht halt auch Bände.

 
 

Nein: Ein wichtiges Zeichen für die Branche

Ein Nein zur Mediensubvention ist ein Zeichen für die Branche: Zünfter und Zünfterinnen des Schreibens, des Sprechens und elektronischen Kommunizierens strengt euch mehr an! Profitiert nicht nur davon, dass ihr vor einem Publikum auftreten könnt, das euch vertraut. Über den Wiedererkennungswert wollt ihr ja dann beim nächsten persönlichen Auftritt viel Applaus und dazu ein Trinkgeld.

Und ein Wort an die Verleger: Sich in der publizistischen Masse bewegen, ist heute einfach. Dazu braucht es oft mehr technische als sprachliche Fähigkeiten. Mit Wissen, Können und Stil ist es in dieser Branche aber nicht getan, es braucht auch Respekt. Einsammeln und Publizieren von Artikeln aus den PR-Abteilungen von Universitäten und Grossunternehmen ist keine journalistische Leistung. Eigene Themen aufzugreifen und einen eigenen Stil entwickeln, ist aber notwendig und beansprucht eben Zeit, Geduld und Schreibleistung.  Wer mit dieser Aussage nicht einverstanden ist, dem sei der zweideutige Schlusssatz vieler Tagespresseartikel vorgelegt: «Es gilt immer noch die Unschuldsvermutung». Etwas ist aber sicher: Publizistische Qualität hängt nicht vom Geld ab!

Daniel L. Ambühl, Präsident des SVIK

 
 

2 SVIK-Rating 2022: Daten, neues Team und neue Elemente

DE Der SVIK-Anlass: Das SVIK-Rating, die Awards und die Hearings 2022 werden dieses Jahr nach folgendem Terminplan ablaufen:

  • Ausschreibung: Dienstag, 3. Mai 2022
  • Abgabetermin: Freitag, 12. August 2022
  • Jury-Days: Donnerstag und Freitag, 18. und 19. August 2022 (Ort noch zu bestimmen)
  • Jury-Head-Day: Freitag, 19. August 2022 (Ort noch zu bestimmen) Texte bis 15.09.2022
  • SVIK-Award-Verleihung: Mittwoch, 9. November 2022 (Ort noch zu bestimmen)
  • SVIK-Hearings: Montag bis Mittwoch, 28. bis 30. November 2022 (Orte noch zu bestimmen)

Das SVIK-Rating-Team: Neu übernehmen dieses Jahr Catherine Raemy und Kenneth Domfe die Organisation des Ratings. Beide sind den bisherigen Rating-Teilnehmenden bekannt von der Jurytätigkeit und den Auftritten an der Verleihung der «Goldenen Feder des SVIK». Kenneth und Catherin stehen heute nach längeren Ausbildungsphasen in leitenden Stellungen der Unternehmens-, Betriebs- sowie Verwaltungskommunikation.

Das neue SVIK-Rating-Team überprüft gegenwärtig die bisherigen Kategorien sowie die Organisation. Weiter wird es den Ausbau des Wissensmanagements sowie der beruflichen Standards zusammen mit den bisherigen und neuen Jurymitgliedern fortsetzen. Diese Arbeiten sind auch mit Blick auf die Aus- und Weiterbildungsprojekte des Fachverbandes bedeutungsvoll. Vorgesehen ist ebenfalls, dass beide sich im Vorstand des SVIK engagieren werden.  

 
 

Catherine Raemy
Head of Communications
Save the Children Schweiz

 
 

Kenneth Domfe
Partner und Geschäftsleiter visu’l

 
 

FR  Manifestation de l‘ASCI : Voici le calendrier du SVIK-Rating, des distinctions et des Hearings 2022:

  • Appel aux candidatures: mardi 3 mai 2022
  • Dépôt des documents: vendredi 12 août 2022
  • Sessions des jurys: jeudi 18 et vendredi 19 août 2022 (Lieu à fixer)
  • Conférence des chefs de jurys: vendredi 19 août 2022 (Lieu à fixer) Remise des rapports jusqu’au 15 septembre 2022
  • Cérémonie de remise des prix : mercredi 9 novembre 2022 (Lieu à fixer)
  • SVIK-Hearings: du lundi 28 au mercredi 30 novembre 2022 (Lieu à fixer)

L’équipe SVIK-Rating: Catherine Raemy et Kenneth Domfe rejoignent cette année l’organisation. Ce ne sont pas des inconnus pour les anciens participants aux SVIK-Rating, avec leur activité au sein des jurys et leur apparition lors des remises des « plumes d’or ». Aujourd’hui, après de longues phases de formation, Kenneth et Catherine sont solidement installés dans des postes de direction dans la communication d’entreprise, d’exploitation et d’administration.

La nouvelle équipe vérifie actuellement les catégories et l’organisation du concours. Elle va également poursuivre, avec les anciens et nouveau membres des jurys, la définition des standards professionnels et l’évolution des connaissances. Ces travaux sont essentiels dans l’optique des projets de formation de base et de formation continue de l’association.

Il est également prévu que Catherine et Kenneth entrent au comité de l’ASCI.

 
 

IT  seguente programma:

  • Bando di concorso: martedì 3 maggio 2022
  • Scadenza: venerdì, 12 agosto 2022
  • Jury-Days: giovedì e venerdì 18 e 19 agosto 2022 (luogo da determinare)
  • Jury-Head-Days: venerdì 19 agosto 2022 (luogo da determinare) Testi fino al 15.09.2022
  • ASCI-Award: mercoledì 9 novembre 2022 (luogo da determinare)
  • ASCI-Hearings: da lunedì a mercoledì, dal 28 al 30 novembre 2022 (luogo da determinare)

Team ASCI-Rating: quest'anno, Catherine Raemy e Kenneth Domfe si occuperanno dell'organizzazione del Rating. Entrambi sono già noti ai partecipanti delle edizioni precedenti per il loro lavoro nella giuria e la loro presenza ai premi "ASCI Golden Feather". Kenneth e Catherine occupano ora posizioni di rilievo nella comunicazione aziendale, commerciale e amministrativa dopo lunghi periodi di formazione.

Il nuovo team ASCI Rating sta rivedendo le categorie precedenti e l'organizzazione. Migliorerà anche la gestione delle conoscenze e degli standard professionali insieme ai membri attuali e nuovi della giuria. Questo lavoro è importante anche per quanto riguarda i progetti di istruzione e formazione dell'associazione professionale. È anche previsto che entrambi siano coinvolti nel consiglio ASCI.

 
 

3 Leseempfehlung: NZZ 5.02.22, S. 25, H.-U-Schöchli: Gewagtes Spiel für flexible Arbeitszeiten

DE Auch aus der Medienbranche stammen Stimmen, die das Arbeitsgesetzt über flexiblere Arbeitszeiten den aktuellen Bedürfnissen anpassen wollen. Ein Argumentarium dafür und dagegen finden Sie im lesenswerten Artikel von Hansueli Schöchli.

 
 

FR Au sein des médias s’élèvent des voix qui veulent adapter le droit du travail aux besoins actuels grâce à une flexibilisation des horaires. L’excellent article de Hansueli Schöchli dans la NZZ du 5 février (page 25) apporte un argumentaire pour et contre ces propositions.

 
 

IT Girano voci che anche il settore dei mass media voglia adattare la Legge sul lavoro alle esigenze attuali, applicando un orario di lavoro più flessibile. Potete trovare argomenti pro e contro nell'articolo di Hansueli Schöchli, che vi consigliamo di leggere.

 
 

© SVIK¦ASCI-Rating, SVIK-Awards, SVIK-Hearings, SVIK-Knowledge upgrade, SVIK-ComWave und ASCI-Conférence sind Marken des Schweiz. Verbandes für interne und integrierte Kommunikation.
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